Am Samstag, den 7. Mai, war es wieder soweit: das Team „HGON Kelkheim“ traf sich zum alljährlichen Birdrace und das bereits zum 19. Mal. Bei diesem Wettbewerb dürfen alle interessierten Vogelfans mitmachen und zählen einen Tag lang (von 0 bis 24 Uhr) sämtliche Vogelarten, die Ihnen vors Fernglas flattern. Organisiert wird das vom Dachverband Deutscher Avifaunisten e. V.
Das Team mit den meisten gesichteten Arten an diesem Tag gewinnt. Zusätzlich zur Vogelsichtung werden Spendengelder für Vogelschutzprojekte eingeworben. Teams mit Küstennähe haben eine größere Bandbreite an zu beobachtenden Arten vor sich als binnenländische Teilnehmende, weswegen die Kategorie „Singvögel“ extra gewertet wird.
Das Team „HGON Kelkheim“ suchte verschiedenen Lebensräume der unterschiedlichen Vögel auf: Neben den bewaldeten Mittelgebirgslagen waren u.a. die Streuobstgebiete, viele Gewässer und ehemalige Kiesgruben, sowie das Mainufer das Ziel. Weiterhin fuhren die Vogelkenner speziell einige Orte an, an denen in längerer Vorarbeit „schwierig feststellbare“ Arten gefunden wurden, z.B. Gebirgsstelze und Wasseramsel an einem Ort am Schwarzbach, oder Bruthöhlen von Schwarzspecht und Kleinspecht bei Kelkheim.
Das Team besteht aus den Teilnehmern Michael Orf, Matthias Fehlow, Bastian Mayer, Elias Barnickel und Mathias Stein. Sie schafften es mit 172 gezählten Arten bei bundesweit über 800 teilnehmenden Mannschaften auf den 8. Platz. Dabei gab es Corona-bedingt die Ausnahme, dass sich die Teilnehmer auf unterschiedliche Landkreise verteilen durften. Mathias Stein suchte daher in Nordfriesland an der Küste nach Vögeln und der Rest des Teams war im Main-Taunus-Kreis unterwegs. Das Umfeld der Deponie Flörsheim – Wicker und auch die Deponie selbst ist für einige seltene Vogelarten ein wichtiges Refugium, weswegen es schon zur Tradition gehört, auch hier nach Vogelarten zu suchen.
Die Highlights des Tages waren u.a. ein Wiedehopf, der seit 2 Jahren wieder Brutvogel im MTK geworden ist und der auf der Deponie Flörsheim-Wicker mit speziellen Nisthilfen angesiedelt werden konnte. Zudem wurden die seltenen Arten Braun- und Schwarzkehlchen und Grauammern gefunden, die besonders häufig im Deponiebereich zu beobachten sind. Auch der Steinschmätzer, einer im restlichen Hessen ausgestorbenen Brutvogelart, die in einem groß angelegten Artenschutzprojekt auf dem Deponiegelände gefördert wird und hier noch mit über 30 Brutpaaren vorkommt, war ein willkommener Anblick.
Weitere Arten im Umfeld der Deponie waren u.a. Orpheusspötter, Feldlerche und Dorngrasmücke. Mit einer Waldohreule um 22:45 Uhr wurde im MTK die letzte Vogelart in der Wickerbachaue festgestellt. Damit notierte das Team der HGON Kelkheim im MTK insgesamt 118 Vogelarten, die durch die Beobachtungen an der Küste auf 172 Arten ergänzt wurden.
Die RMD gratuliert dem Team und freut sich auf die Teilnahme im nächsten Jahr!