Wertvoller Bioabfall

Biotonne

Um Bioabfall öko­lo­gisch sinn­voll ver­wer­ten und dar­aus ein hoch­wer­ti­ges Biogas oder ein güte­ge­si­cher­tes Düngemittel her­stel­len zu kön­nen, ist die Qualität der ein­ge­sam­mel­ten Bioabfälle von ent­schei­den­der Bedeutung. Aus die­sem Grunde gehö­ren aus­schließ­lich orga­ni­sche Küchen- und Gartenabfälle in die Biotonne, da nur die­se in den Biogasanlagen Wicker und Brandholz natür­lich abbau­bar sind. Störstoffe hin­ge­gen müs­sen mit einem hohen tech­ni­schen und finan­zi­el­len Aufwand aus­sor­tiert wer­den. Wenn Sie Ihre Bioabfälle sor­ten­rein tren­nen, leis­ten Sie einen wich­ti­gen Beitrag zum Umweltschutz und auch für die Stabilität Ihrer Abfallgebühren. Allein die Entsorgungskosten der Störstoffe sind von 2015 bis 2020 um rd. 400 % gestie­gen. Auch die­se Kosten wer­den über Ihre Abfallgebühren finanziert.

Es lan­den immer noch zu vie­le Lebensmittel im Restabfall der grau­en Tonne. Interessantes dar­über kön­nen Sie auch auf der Internetseite „www.zugutfuerdietonne.de“ (Zu gut für die Tonne) erfah­ren, die im Auftrag des Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) betrie­ben wird.

Bioabfallhaufen mit Störstoffen wie Plastiktüten

Was gehört in die Biotonne?

Küchenabfälle

  • alle Lebensmittelreste (roh oder gekocht), z. B. Schalen und Reste von Gemüse und Obst (auch Zitrusfrüchte)
    – Käse‑, Fisch‑, Fleisch- und Wurstreste (auch Knochen)
    – Eier- und Nussschalen
    – Milch- und Getreideprodukte
    – Verdorbene, über­la­ger­te Lebensmittel (ohne Verpackung)
    – Speisefette
  • Kaffeesatz, Filtertüten, Teebeutel, Teesatz
  • Küchenpapier, Papierservietten und ‑taschen­tü­cher
  • Zeitungspapier (zum Einwickeln der Bioabfälle)

Garten- und Pflanzenabfälle

  • Rasenschnitt
  • Vertikutierabfälle
  • Laub, Nadeln
  • Unkraut, Reisig
  • Fallobst
  • Topf- und Schnittblumen, Blumenerde
  • Ernterückstände von Blumen- und Gemüsebeeten
  • Baum‑, Strauch- und Heckenschnitt (zer­klei­nert)
  • Baumrinde, Rindenmulch

sons­ti­ge orga­ni­sche Abfälle

  • Haare, Federn
  • Kleintierstreu (nicht mineralisch!)
  • Holzwolle, Holz- und Sägespäne (nur von unbe­han­del­tem Holz)
  • Heu, Stroh (in klei­nen Mengen)
  • Pflanztöpfe aus Torf und Pappe

Diese Abfälle gehö­ren nicht in die Biotonne!

  • Plastiktüten, Kunststoffe aller Art (ein­schließ­lich sog. Biokunststoffe und kom­pos­tier­ba­re Bioabfallsammelbeutel)
  • Glas, Gummi, Leder, Metalle, Dosen, Styropor
  • Keramik, Steine, Bauschutt
  • Straßenkehricht
  • Behandelte oder lackier­te Holzreste
  • Hygieneartikel, Windeln
  • Hundekot, Katzenstreu
  • Inhalt von Staubsaugerbeuteln
  • Textilien, Teppiche, Tapeten
  • Hochglanzpapiere (Illustrierte)
  • Verpackungen, Restabfall
  • Zigarettenkippen
  • Flüssige Abfälle
  • Tierkadaver
  • Sondermüll, Batterien, Chemikalien aller Art

Wichtig!

„Kompostierbare“ Bioabfallbeutel gehö­ren nicht in die Biotonne

Verwenden Sie kei­ne ver­meint­lich „kom­pos­tier­ba­ren“ Bioabfallbeutel um orga­ni­sche Abfälle zu sam­meln. Diese zer­set­zen sich wäh­rend der rund drei­wö­chi­gen Vergärung und anschlie­ßen­den Nachrotte in der Biogasanlage nicht schnell genug. Diese Bioabfallbeutel müs­sen maschi­nell aus­sor­tiert wer­den und das gelingt sehr oft nicht. So blei­ben Reste in den Gärrückständen, was wie­der­um die Qualität der dar­aus her­ge­stell­ten orga­ni­schen Düngemittel beein­träch­tigt. Es ist zwar mög­lich, sol­che Störstoffe aus­zu­sor­tie­ren, aber das meist unvoll­stän­dig, und die damit ver­bun­de­ne Arbeit ist sehr auf­wen­dig und teu­er. Benutzen Sie für Ihren Bioabfall am bes­ten Papiertüten oder Zeitungspapier.

Vielfach bie­tet auch der Handel so genann­te kom­pos­tier­ba­re Kaffeekapseln, Geschirr und ähn­li­ches an: all die­se Produkte gehö­ren NICHT in die Biotonne, son­dern zum Restmüll!

Reinigung und Pflege von Biotonnen und Bio-Mülleimern im Haushalt (Vorsortierbehälter)

  • Vorsortierbehälter mit Papiertüten oder Zeitungspapier auskleiden
  • Nasse Bioabfälle in Zeitungspapier oder Küchenpapier einwickeln

Papiertüten für die Sammlung Ihrer Bioabfälle erhal­ten Sie auf unse­ren Wertstoffhöfen (50 Stück à 3,50€) und im Handel. Rufen Sie uns unter der Telefonnummer 06145 92600. Dort erhal­ten Sie auch wei­te­re Antworten auf Ihre Fragen zur Verwertung Ihrer Bioabfälle.

Verwertung des Biomülls

Für das Einsammeln der Küchen- und Gartenabfälle aus den Haushalten im Main-Taunus- und im Hochtaunuskreis sind die Kommunen ver­ant­wort­lich. Informationen zu den ein­zel­nen Städten und Gemeinden fin­den Sie hier. Nach der Einsammlung wer­den die Bioabfälle zur stoff­li­chen und ener­ge­ti­schen Wiederverwertung in der Biogasanlage des Deponieparks Flörsheim-Wicker im Main-Taunus-Kreis sowie seit Ende 2015 in der Biogasanlage des Deponieparks Brandholz im Hochtaunuskreis geliefert.

Bioabfälle - Biogas

Vergärung von Bioabfällen schützt das Klima

Bioabfall ent­hält wert­vol­le Organik. In den Biogasanlagen der RMD wird dar­aus in einem mehr­stu­fi­gen Vergärungsprozess ein ener­gie­rei­ches Biogas her­ge­stellt, wel­ches etwa zur Hälfte aus Methangas besteht. Aus dem Biogas wird in den vor­han­de­nen Gasverwertungsanlagen Strom und Wärme erzeugt. Dadurch wer­den fos­si­le Energieträger wie Kohle und Erdgas ersetzt, ein wich­ti­ger Beitrag zum Klimaschutz. Aus jähr­lich rund 80.000 Tonnen Bioabfällen wer­den so 8,5 Millionen Kubikmeter Biogas im Jahr erzeugt und damit kön­nen rund 5.000 Haushalte mit grü­nem Strom ver­sorgt wer­den. Die nach­hal­ti­ge Nutzung des erneu­er­ba­ren Energieträgers Bioabfall mit sei­ner hohen Energieeffizienz, ins­be­son­de­re durch einen hohen spe­zi­fi­schen Biogasertrag, hat für die RMD eine hohe Priorität.

Wertvolle Gärrückstände

Durch die Vergärung der Bioabfälle ent­ste­hen wert­vol­le Gärrückstände, die sich als orga­ni­scher Dünger und somit als ein wich­ti­ger Humuslieferant eignen.

RAL-Gütezeichen für Gärprodukte

Zum Einsatz kommt die­ser vor allem in der regio­na­len Landwirtschaft und in der Rekultivierung von Deponien. Die Gärrückstände der Biogasanlage Wicker unter­lie­gen einer stän­di­gen Güteüberwachung durch die Bundesgütegemeinschaft Kompost. Im Fokus der Untersuchungen steht neben den wert­ge­ben­den Eigenschaften die Einhaltung von Grenzwerten für optisch auf­fäl­li­ge Fremdstoffe wie Kunststoffe, Metalle oder Glas.

Biogas

Der Bioabfall in Wicker stammt im Wesentlichen aus den Städten und Gemeinden des Main-Taunus-Kreises, der Stadt Wiesbaden und teil­wie­se aus dem Kreis Groß-Gerau. In Brandholz vor allem aus den Städten und Gemeinden des Hochtaunuskreises sowie der Stadt Offenbach. Eine regio­na­le Abfallverwertung mit meist kur­zen Transportwegen wird so sichergestellt.

In der Biogasanlage (BGA) wer­den die ange­lie­fer­ten Bioabfälle behan­delt (mecha­ni­sche Aufbereitung, Fermentation, Aerobisierung/Trocknung, mecha­ni­sche Nachaufbereitung). Während des anae­ro­ben (unter Sauerstoffausschluss) Vergärungsprozesses bei ca. 50–55 °C und einer Verweildauer im Fermenter von ca. 20 Tagen ent­steht durch bio­lo­gi­sche Abbauvorgänge Biogas, wel­ches in der am Standort vor­han­de­nen Gasverwertungsanlage zur Strom- und Wärmeproduktion genutzt wird. Als Nebenprodukte fal­len bei der Behandlung in der Biogasanlage fes­te und flüs­si­ge Gärreste an. Die fes­ten Gärreste durch­lau­fen wei­te­re Aufbereitungsschritte und wer­den als güte­ge­si­cher­ter (zer­ti­fi­zier­ter) Kompost in der Landwirtschaft sowie im Landschafts- und Gartenbau genutzt. Die flüs­si­gen Gärprodukte wer­den zunächst in zwei Lagebehältern zwi­schen­ge­spei­chert und dann von dort in Abhängigkeit von den Ausbringzeiten an Landwirte als orga­ni­scher Dünger abgegeben.

Jährlich gibt es zwei land­wirt­schaft­li­che Kampagnen. Wäh­rend die­ser wird das Presswasserlager im Ostbereich der Deponie Flörsheim-Wicker fast voll­stän­dig geleert. Da sich jedoch im Laufe der Lagerung auch Anteile der flüs­si­gen Gärreste im Presswasserlager abset­zen, muss nach der Leerung eine Reinigung des Lagers erfol­gen. Um mit dem not­wen­di­gen Gerätschaften die Behälter im Lager befah­ren zu kön­nen, müs­sen die Tore geöff­net blei­ben. Der Genehmigung ent­spre­chend wird jedoch wei­ter­hin kon­ti­nu­ier­lich abge­saugt und so die ent­ste­hen­de Abluft über den vor­han­de­nen Biofilter gerei­nigt. Dadurch wer­den die Gerüche mini­miert, kön­nen in die­ser Zeit aber trotz­dem entstehen. 

Der Einsatz von Komposten und flüs­si­gen Gärprodukten ersetzt somit den sonst übli­cher­wei­se ver­wen­de­ten mine­ra­li­schen Dünger. Hierbei wird, neben der Zuführung von für die Pflanzen wich­ti­gen Nährstoffen, die Humusbildung im Boden unterstützt.

Sowohl die flüs­si­gen als auch die fes­ten Gärprodukte unter­lie­gen einer stän­di­gen Kontrolle durch die Bundesgütegemeinschaft Kompost, wodurch die Qualität garan­tiert wird.

Grobe hol­zi­ge Stoffe ein­schließ­lich der sepa­rier­ten Fremdstoffe, die soge­nann­ten Siebüberläufe, die bei der Aufbereitung der Bioabfälle, sowie der fes­ten Gärreste ent­ste­hen, wer­den zur exter­nen ener­ge­ti­schen Verwertung (z. B. Biomassekraftwerke) abgegeben.

Die erfor­der­li­che Energie für den Betrieb der BGA in Wicker wird über­wie­gend selbst produziert.

RED II Zertifikat _Wicker (pdf)

RED II Zertifikat_Brandholz (pdf)

Fertigkompost

Wertvoller Kompost

Nach der Vergärung der Bioabfälle und einer Aufbereitung ent­steht hoch­wer­ti­ger, güte­über­wach­ter Kompost. Dieser eig­net sich als orga­ni­scher Dünger und damit als Humuslieferant und Bodenverbesserer. Vor allem in der regio­na­len Landwirtschaft kommt die­ser Kompost zum Einsatz. Kompost trägt dazu bei, den Boden gesund zu erhal­ten. Kompost ver­sorgt Bodenorganismen und Pflanzen mit wich­ti­gen Nährstoffen.

Der in den Biogasanlagen Wicker und Brandholz erzeug­te Kompost unter­liegt einer stän­di­gen Güteüberwachung durch die Bundesgütegemeinschaft Kompost. Untersucht wird dabei neben den Düngeeigenschaften auch die Einhaltung von Grenzwerten für Fremdstoffe wie Kunststoffe, Metalle oder Glas. Jährlich wer­den in den bei­den Anlagen der RMD etwa 17.000 Tonnen Kompost erzeugt.

Fertigkompost

Kompost mit dem RAL-Gütezeichen

Fertigkompost aus unse­ren Biogasanlagen in Flörsheim-Wicker und Brandholz sind mit dem RAL-Gütezeichen Kompost RAL-GZ 251 (für Kompost aus Bioabfällen und Grüngut) aus­ge­zeich­net. Bis zu zwölf Mal im Jahr wird die­ser von einem neu­tra­len, spe­zi­ell dafür zuge­las­se­nen Prüflabor beprobt und nach den stren­gen Richtlinien der RAL-Gütesicherung auf Inhaltsstoffe und Qualität unter­sucht. Die Ergebnisse die­ser Untersuchungen wer­den in soge­nann­ten Prüfzeugnissen doku­men­tiert. Das jeweils gül­ti­ge Jahreszeugnis kann bei der RMD ein­ge­se­hen wer­den. Gern sen­den wir Ihnen die­ses zu.

Den Kompost erhal­ten Sie als lose Ware zur Selbstverladung auf unse­ren Wertstoffhöfen in Flörsheim-Wicker und Neu-Anspach wäh­rend der Öffnungszeiten, jedoch nur solan­ge der Vorrat reicht.

Je Abholung ist die­se Menge der­zeit auf einen Kubikmeter täg­lich begrenzt. Ausnahmen davon sind nach vor­he­ri­ger Rücksprache möglich.

Gütezeichen für RAL zertifizierten Kompost

Unser aktu­el­ler Abholpreis für Kompost (Feinabsiebung 0–10 mm) incl. MwSt. beträgt:

3,50 € je 250 l
20,00 € pro Tonne

Bitte brin­gen Sie geeig­ne­te Transportbehältnisse und eine Schaufel mit. Achten Sie bit­te auf eine ord­nungs­ge­mä­ße Sicherung der Ladung.

Sie haben Interesse an der Abnahme von Großmengen? Ihre Anfragen zu Entgelten und Verfügbarkeit rich­ten Sie bit­te an kompost.wicker@deponiepark.de oder kompost.brandholz@deponiepark.de.
Bitte beach­ten Sie:
Unser Fertigkompost ist nicht mit Pflanzenerde ver­gleich­bar und darf daher auf­grund sei­nes hohen Salz- und Nährstoffgehalte nicht unver­mischt ein­ge­setzt werden.

Anwendungsempfehlungen für Ihren Hobbygarten fin­den Sie hier (pdf).

Haben Sie wei­te­re Fragen?
Sie errei­chen uns unter kompost.wicker@deponiepark.de oder kompost.brandholz@deponiepark.de.