Der Jynx auf der Deponie (29.04.22)

Mit der Frühlingssonne kehren auch die Zugvögel aus wärmeren Ländern zurück. Unter ihnen ist auch der Wendehals (Jynx torquilla von lat. torquere: drehen, winden).

In diesem Frühjahr wurden 15 Nistkästen auf dem Gelände der RMD-Deponie zur Ansiedlung der Art aufgehängt. Damit soll dieser sehr  seltene Spechtverwandte, der  sich vor allem von Ameisen ernährt, in seiner Art geschützt  und so einem weiteren Rückgang dieser lokalen Population vorgebeugt werden.

Seinen Namen hat der Vogel aufgrund der Halsbewegungen, die er, eine Schlange imitierend, durchführt. Dies geschieht, sobald er Gefahr wittert. Begleitet wird diese Halsbewegung durch schlangenartige Laute, die er dabei erzeugt.

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(von Sven Portig)

Unter anderem da viele Streuobstwiesen mit den dortigen  Naturhöhlen nicht mehr existieren,  findet auch dieser Vogel weniger Plätze zum Nisten und zur Nahrungssuche. Als einziger Weitstreckenzieher unter den europäischen Spechten überwintert er in der Sahelzone in Afrika. Seine bis zu 14 Eier legt er nach Manier der Spechte in die Mulde einer Höhle oder eines Nistkastens ohne zusätzliches Nistmaterial einzutragen. Dank seines tarnfarbenen Gefieders hört man den Wendehals häufiger, als man ihn sieht. In Hessen brüten nur etwa 500 der seltenen Vögel.

Die Lebensgemeinschaft e. V. aus Schlitz schreinerte die von der RMD GmbH beauftragten Kästen. Mitglieder der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz hängten diese auf dem Gelände des Deponieparks auf.

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