Flörsheim-Wicker (24.6.2021) – In den nächsten Tagen beginnt die RMD mit Arbeiten an der sogenannten Fläche E 1–2, gegenüber des Deponieparks. Die Rhein-Main Deponie GmbH (RMD) hat die Aufgabe, diese Fläche, auf der früher illegal Abfälle abgelagert wurden, zu sichern und zu rekultivieren. Die RMD war nicht Verursacher dieser Altlast, kümmert sich jedoch als Fachfirma für Deponiesanierungen um die Abdichtung, Rekultivierung und Nachsorge. Die Fläche E 1 – 2 befindet südlich der Bundesstraße B40 in Wicker.
Die Fläche E 1–2, das sind rund 22 Hektar, ist vom eigentlichen Deponiepark der RMD durch die Bundesstraße 40 und die Frankfurter Straße getrennt. Bis Ende der 70er Jahre wurden dort unter anderem Industrieabfälle, Bauabfälle und Siedlungsabfälle unkontrolliert abgelagert. In der Folge wurden Schadstoffe wie z.B. Ammonium, Chloride, Arsen, Cadmium und Blei im Grundwasser nachgewiesen. Die RMD überwacht diese Schadstoffe durch regelmäßige Grundwasseranalysen. Durch die nun beginnende Oberflächenabdichtung und Rekultivierung wird die Fläche E langfristig „trockengelegt“. Schadstoffe werden dann nicht mehr durch Niederschlagswasser ins Grundwasser getragen. Zum Abschluss der Rekultivierung erfolgt eine großflächige Einsaat, damit artenreiches Grünland entsteht, auf dem später Gehölzinseln angelegt werden können.
Rund 78 % der Oberfläche wurden bereits abgedichtet. Auf den fertiggestellten Flächen hat die RMD bereits Niststätten für seltene Brutvögel und Eidechsen errichtet. 2021 hat das Regierungspräsidium Darmstadt nun auch die abschließenden Rekultivierungs- und Begrünungsarbeiten genehmigt. Diese Arbeiten werden in den nächsten Tagen beginnen. Zusammen mit der restlichen Oberflächenabdichtung werden diese Rekultivierungsmaßnahmen voraussichtlich bis 2023 andauern. Doch warum dauert das so lange? Beate Ibiß, Geschäftsführerin der RMD, erläutert: „Wir arbeiten unter strenger Aufsicht und mit starker Unterstützung der oberen Naturschutzbehörde. Es gibt auf dem Gelände der Altlast seltene Vögel und Reptilien. Eine ständige ökologische Baubegleitung berät unsere Sanierung fachlich. Während der Brut- und Setzzeiten arbeiten wir nur dort, wenn die ökologische Baubegleitung ihre Freigabe gibt. Ich freue mich, dass hier nach der Sanierung ökologisch wertvolle Flächen entstehen – nur wird es noch etwas dauern.“
Schon jetzt ist absehbar: Ein weiter östlich gelegener, noch nicht sanierter Bereich mit einer Fläche von rund 2,4 Hektar (Fläche E 3) erfordert ggf. weitere Sanierungsmaßnahmen. Eine akute Gefährdung für Mensch und Umwelt wurde nicht festgestellt. Geprüft wird derzeit noch, ob und wie auch hier eine Sanierung notwendig wird. Das soll sich noch in diesem Jahr entscheiden.